Herzlich Willkommen auf meinem Blog! Warum eigentlich „Alles hat seinen Gin“? Mir hat niemand den klugen Ratschlag gegeben, einen originellen Titel für diese Seite zu wählen, um möglichst viele Leser zu erreichen, und wenn ich ehrlich bin, halte ich es selbst eher für relativ platt als für wahnsinnig originell. Ich habe nicht den Anspruch, in irgendeiner Weise lustig zu sein oder jemandem ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Das heißt natürlich nicht, dass ich es nicht trotzdem schön finde, wenn das vorkommt.
Man könnte nun hingehen und versuchen, dem Ganzen eine gewisse Tiefsinnigkeit abzuringen – irgendwo liegt es ja auch auf der Hand und ist damit weniger tiefsinnig als vielmehr ziemlich offensichtlich.
Vielleicht betrachten wir die Sache aber auch ganz nüchtern und stellen fest: ich mag einfach gern Gin (welch unfreiwilliges Wortspiel…). In Maßen, versteht sich. Nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht ist es so simpel und hat ansonsten nichts weiter zu bedeuten. Wer weiß das schon. Letztlich muss wohl jeder seinen eigenen Gin dahinter finden.
Vermutlich wäre das hier ein ziemlich unbefriedigender Auftakt, wenn jetzt nicht noch irgendetwas käme. Und doch ist und bleibt es simpel – ich brauchte einfach eine Plattform für meine Texte. Ich habe ziemlich lange gebraucht, um an diesen Punkt zu kommen und den Schritt tatsächlich zu gehen. Was mich jahrelang zurückgehalten hat, war die einfache Frage: „Wen sollten die zusammenhanglosen Memoiren einer anonymen Privatperson interessieren?“ Genau das war nämlich auch immer die Problematik. Mein Laptop beherbergt ordnerweise mehr oder weniger gute Texte zu allen möglichen Themen, meist simplen Fragestellungen zu ganz alltäglichen Dingen des Lebens. Diese Dokumente haben sich über Jahre angesammelt und ich wusste nie so richtig, wohin damit. Weil sie in keinem erkennbaren Zusammenhang zueinanderstehen, hätte es keinen Sinn gemacht, das Ganze zu einer Art Roman zusammenzuführen und auf Gut Glück an hunderte Verlage zu schicken (wobei das Potenzial durchaus vorhanden wäre, wenn man meiner Familie Glauben schenkt). Natürlich habe ich heute nicht erstmalig die Möglichkeit eines eigenen Blogs in Erwägung gezogen, ich lebe schließlich nicht hinter dem Mond. Wahrscheinlich war Auslöser meiner finalen Entscheidung letztlich die Feststellung, wie viele Leute ihr Mittagessen oder ihre tägliche Abschminkroutine mit der Welt teilen und damit einhergehend die Erkenntnis, dass meine Texte wohl kaum weniger Inhalt bieten können. Ich möchte damit absolut niemanden durch den Kakao ziehen – es gibt eben für alles eine Zielgruppe.
Tatsache ist, dass ich mein Leben lang schon immer gern geschrieben habe. Es begann im Kindesalter mit einfachen Kurzgeschichten über die fiktiven Erlebnisse meiner Kuscheltiere, steigerte sich in meiner frühen Jugend zu ausschweifenden Reiterhof-Romanen und mündet schließlich im Hier und Jetzt mit besagten Einzeltexten mehr oder weniger tiefsinnigen Inhalts. Wahrscheinlich diente die Schreiberei von Anfang an – ob nun bewusst oder nicht – der geistigen Verarbeitung meiner ganz persönlichen Erlebnisse und der Dinge, die mich bewegen. In einigen Fällen würde ich sogar soweit gehen, es als eine Art Ventil zu sehen.
Irgendwann fand ich es dann einfach schade, dass all diese Texte, für die ich stets eine Menge positives Feedback seitens meines ausgewählten innerfamiliären Leserkreises geerntet habe, einfach in irgendwelchen Ordnern vor sich hin vegetieren. Ich möchte nicht so weit gehen, zu behaupten, dass sie durch ihre Veröffentlichung in irgendeiner Weise zumindest etwas bewegen können, aber mit Sicherheit gibt es da draußen eine Menge Leute mit einer Schwäche für Poesie, die Gefallen daran finden werden. Und so hat eben alles seinen Gin.